Fakten zu Makula Erkrankungen
Behandlungsmethode | IntraVitreale Operative Medikamentenapplikation (IVOM) |
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Symptome | gerade Linien werden verzogen wahrgenommen, Verschwindende, tanzende oder verzogene Buchstaben beim Lesen, Gesichter können nicht erkannt werden, dauerhaft grauer Fleck vor dem Auge |
Behandlungsdauer | <5 Minuten |
Narkose | lokal betäubende Augentropfen |
Klinikaufenthalt | ambulant |
Nachsorge | Schonung, kein Augenreiben |

Unter dem Begriff Makuladegeneration sind Erkrankungen zusammengefasst, die den „Punkt des schärfsten Sehens“, die Makula lutea, betreffen. Im Verlauf der Erkrankung der Makula verschlechtert sich das zentrale Sehen. Meist tritt diese Erkrankung im höheren Alter auf.
Die Erkrankung der Makula kann zwei verschiedene Ursachen haben. Zum einen kann es zu Ablagerungs- und Degenerationsprozessen in der Netzhaut kommen – diese Form nennt man trockene Makuladegeneration. Zum anderen können Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhaut die Struktur der Makula verändern. Diese Erkrankung ist die häufigste und auch bedrohlichste Form der „altersbedingten Makuladegeneration“ AMD.
Lagert sich Flüssigkeit in die Makula ein, spricht man von einem Makulaödem oder der feuchten Makuladegeneration. Schlecht eingestellter und langjähriger Diabetes Typ 1 oder 2 können unter anderem die Ursache dafür sein. Man spricht dann von einem „diabetischen Makulaödem“. Bei fortschreiten der Erkrankung kann es zum Verlust der Lesefähigkeit kommen.
Patienten äußern folgende Beschwerden
Lesen:
- gerade Linien werden verzogen wahr genommen
- es verschwinden Buchstaben beim Lesen
- die Buchstaben „tanzen“
- Buchstaben sind verzogen
Alltag:
- Gesichter können nicht erkannt werden
- ständig grauer Fleck vor dem Auge
Weitere Krankheitsbilder
Weiteres gibt es Erkrankungen, bei denen die Makula ein Loch entwickelt. Bei einem Fortschreiten des sogenannten Makulaforamen kann sich das Sehvermögen langsam verschlechtern und ein Verlust der Lesefähigkeit die Folge sein.
Eine andere Erkrankung ist der Maculapucker. Hier wächst ein dünnes Häutchen über die Macula, den Ort des schärfsten Sehens. Diese, auch als epiretinale Gliose bezeichnete Erkrankung, kann ebenfalls das Sehen beeinträchtigen sodass die Lesefähigkeit beim Fortschreiten der Erkrankung immer weiter abnimmt.
Erkrankungen der Makula kann der Augenarzt mittels seines Mikroskops, der Spaltlampe, und unterstützend auch mittels einer OCT-Messung (optische kohärenz Tompgraphie) diagnostizieren, beurteilen und kontrollieren.
Amslertest

Für die Selbstkontrolle der Augen wird Betroffenen empfohlen, regelmäßig den Amslertest durchzuführen. Falls Patienten eine Lesebrille tragen, ist der Test mit der Lesebrille entsprechend durchzuführen. Der Test wird mit jeweils einem Auge gemacht. Der Patient soll den Punkt in der Mitte fixieren und die Gitterstruktur um den Punkt bewerten.
Treten folgende Beschwerden auf, sollten die Augen beim Augenfacharzt kontrolliert werden:
- schwarzer Punkt in der Mitte wird nicht erkannt
- Gitterstruktur ist verzogen
- unterschiedlich große Kästchen
- dunkle Stellen im Gitter
- helle Stellen bzw. „Löcher“ im Gitter
Sollte eine Makulaerkrankung bekannt sein, so sollte der Amsler-Test regelmäßig durchgeführt werden um Veränderungen schnellstmöglich zu erkennen.
Behandlung
Beim Lesen „tanzen“ die Buchstaben oder verschwinden gar, Linien erscheinen verzogen und Gesichter werden nur mehr schlecht bis gar nicht mehr erkannt, weil in das Gesichtsfeld graue Flecken eingezogen sind. Patienten mit solchen Beschwerden sollten schnell zum Augenarzt um eine eventuelle Makuladegeneration (Makula = Zentrum des schärfsten Sehens der Netzhaut), oder ein anderes auf die Makula bezogenes Krankheitsbild (z.B. Makulaödem) abklären zu lassen. Mittels Spaltlampe, Mikroskop und Makula-OCT Messung wird dann festgestellt, ob und um welche Form der Makuladegeneration es sich handelt.
AMD
Meist sind die Patienten, die mit solchen Symptomen zum Augenarzt gehen, schon etwas älter. Man nennt diese Form daher auch Altersbedingte Makuladegeneration (AMD).
Ist die Makula betroffen, sind viele Patienten zunächst von dieser Nachricht bestürzt, doch nicht alle Krankheitsbilder der AMD sind heutzutage eine unmittelbare Bedrohung für das Augenlicht. Die IVOM-Therapie verspricht Verbesserung.
IVOM-Behandlung
IVOM steht für IntraVitreale Operative Medikamentenapplikation. Es handelt sich um ein Medikament das mittels spezieller Injektion direkt in das Augeninnere eingebracht wird, um so direkt wirken zu können. Die am häufigsten verwendeten Medikamente um ein Makulaödem einzudämmen sind z.B.: Avastin®, Lucentis®, Eylea® oder Ozurdex®.
Bei dem Medikament handelt es sich um sogenannte VEGF-Hemmer (Vascular Endothelial Growth Factor), die verhindern, dass im Auge ungehemmt Blutgefäße wachsen. Werden diese nämlich zu viele, können sich Blut und Flüssigkeiten auf der Netzhaut ansammeln und somit ein Sehen verhindern. Bereits vorhandene Ödeme können mit Therapie nicht mehr weiter wachsen und werden zur „Austrocknung“ gebracht.

Verlauf der Behandlung
Der VEGF-Hemmer wird mittels Injektion direkt ins Auge gespritzt. Die Behandlung ist ambulant, d.h. die Patienten kommen in die Praxis und werden auf die Behandlung mit einer reinigenden Flüssigkeit und lokaler Betäubung vorbereitet. Während der Behandlung wird das Auge mittels einer sogenannten Lidfeder sanft offen gehalten.d Die Behandlung selber dauert nur wenige Minuten. Nach einer kurzen Regenerationsphase können die Patienten die Praxis nach kurzer Zeit wieder verlassen.
In der Regel benötigen Patienten eine fortlaufende und regelmäßige Therapie, um ein schnelles Voranschreiten der Krankheit auf lange Zeit stabilisieren zu können. Typischerweise sind zu Beginn der Behandlung monatliche Kontrollen bzw. Wiederbehandlungen vorgesehen.
Große Erfolge
War der Verlauf dieser Erkrankung bis vor einigen Jahren schlecht beeinflussbar, ist es nun möglich – abhängig vom jeweiligen Krankheitsbild – nicht nur eine Stabilisierung des Befundes, sondern in vielen Fällen eine für den Patienten bemerkbare Verbesserung der Sehleistung zu erreichen. Die Erfolgsrate der Behandlung ist sehr hoch und gibt vielen Patienten ein großes Stück Lebensqualität und persönlichen Handlungsspielraum zurück.
Priv.-Doz. Dr. Martin Dirisamer teilt seine Experten-Meinung im Gesundheitsmagazin „Gesund&Fit“. Dieses Mal zum Thema altersbedingte Makula-Degeneration AMD:
Univ.-Prof. Dr. Siegfried Priglinger teilt seine Experten-Meinung in der Wochenzeitung „Die ganze Woche“. Dieses Mal zum Thema „Wellensehen“ als erstes Anzeichen für eine Netzhauterkrankung:
Häufig gestellte Fragen zur Makuladegeneration
Die Makula ist das Netzhautzentrum, das nur wenige Millimeter groß ist. Auf engstem Raum sind hier 6 Millionen Sehzellen (sog. Zapfen), die für das Farbsehen sowie die zentrale Sehschärfe unserer Augen verantwortlich sind, konzentriert.
Bei einer intravitreale operative Medikamentenapplikation, kurz IVOM, werden mittels einer mikroskopisch feinen Spritze bestimmte Arzneistoffe in das Auge eingebracht. Die Augen werden hierfür durch Tropfen betäubt. Die Injektion ist demnach für den Patienten in der Regel schmerzfrei. Durch die IVOM-Medikamente wird die Bildung neuer Blutgefäße unterdrückt, sodass ein Fortschreiten einer AMD (Altersabhängige Makuladegeneration) oder eines DMÖ(Diabetisches Makulaödem) gestoppt wird.
Die Therapie der feuchten Makuladegeneration wurde durch die sogenannten Anti-VEGF-Medikamente nahezu revolutioniert. Das Sehprognose der meisten Patienten kann dank der intravitrealen Injektionen mit Eylea, Lucentis und Avastin maßgebend verbessert werden. Das Ziel dieser Behandlungen ist eine langfristige Stabilisierung der AMD, eine Heilung ist bis heute noch nicht möglich.
In den meisten Fällen ist es möglich, mittels IVOM Therapie die neugebildeten Blutgefäße (sog. choroidalen Neovaskularisationen) zurückzudrängen. Hierdurch ist jedoch nicht automatisch die Ursache der Entwicklung von Gefäßneubildungen behoben. Wird die Therapie zu früh beendet, so treten die Neovaskularisationen oft wieder auf. Deshalb ist es besonders wichtig eine kontinuierliche, langfristige Therapie der AMD zu wählen.
Die IVOM-Therapie ist extrem risikoarm. Die mit großem Abstand häufigste Nebenwirkung ist ein kleiner roter Blutfleck an der Einstichstelle (sog. Hyposphagma), welcher nicht gefährlich ist und in der Regel nach einer Woche wieder verschwindet. Zu den möglichen Komplikationen zählen Abhebungen der Netzhaut oder Einblutungen in den Glaskörper. Mit deutlich unter 1% ist das Risiko hierfür jedoch besonders gering.
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